Der jüdische Friedhof in Schwerte am Nordwall

 

1796 wurde der jüdische Friedhof in Schwerte das erste Mal erwähnt.

Zunächst befand er sich an der heutigen Einmündung Goethestr. / Nordwall, wo sich heute das Katholische Gemeindehaus St. Marien befindet. Die Gräber lagen an der Böschung des damaligen Wallgrabens. Heute ist dort die Fahrbahn des Nordwalls.

Zu einem späteren Zeitpunkt wurde er ca. 150 Meter weiter nach Südwesten verlegt und erstreckte sich bis zur ehemaligen jüdischen Schule (Gebäude gegenüber der Kampstr.)

 

Der älteste bekannte Grabstein der auf dem jüdischen Friedhof gestanden hat war von 1762.

Alle Grabsteine sind mit hebräischer Schrift beschrieben. Da nur sehr wenige Juden in Schwerte im 18. und 19. Jahrhundert Hebräisch perfekt sprechen konnten, finden sich in den Inschriften der Grabsteine oft Schreibfehler. Ein weiterer Grund ist, dass die Steinmetze, die die Grabsteine damals fertigten, keine Juden waren, sondern Christen.

Fast alle Grabsteine auf dem Friedhof zeigen nach Osten. Die Gräber sind nach Südost angelegt und zeigen somit in Richtung Jerusalem. So wurden die Toten damals nach alter hebräischer Tradition begraben.

Auf den älteren Grabsteinen findet man oft einen Segensspruch: "Möge seine Seele eingebunden sein in das Bündel des Lebens”. Manche Innschriften beschreiben aber auch das Leben des Toten: "Hier ist begraben eine tüchtige Frau, Zierde ihres Mannes, Zierde ihrer Kinder, gestorben in hohem Alter am 11. Tamuz" (Datum nach dem Hebräischen Kalender -Tamuz = Juli).

 

Ab 1934 wurde der jüdische Friedhof nicht mehr genutzt. Zu diesem Zeitpunkt gab es dort 96 Gräber.

 

Hier gibt es noch weitere Informationen über den jüdischen Friedhof in Schwerte

(Heftseite 18 und 19 bzw. PDF-Seite 15 und 16).

 


 

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